In aller Regel ist die Befragung nur Teil einer Studie, deren Ergebnisse in schriftlicher Form aufbereitet werden. Dabei wird auch der Fragebogen als Erhebungsinstrument im Anhang auftauchen. Dieser Abschnitt gibt Tipps, wie Sie (unter Windows) ein ansprechendes Ergebnis erzielen. Die vorgestellten Methoden lassen sich auch auf andere Betriebssysteme übertragen, aber teilweise ist dazu andere Software notwendig.
Es gibt verschiedene Wege, um den Fragebogen für die Dokumentation aufzubereiten. Das prinzipielle Vorgehen ist dabei immer dasselbe:
Hinweis: Eine Konvertierung des kompletten Fragebogens in einem Arbeitsgang ist nicht möglich. Auch unterstützt SoSci Survey keinen direkten Export des kompletten Fragebogens als PDF. Für eine Korrektur bzw. Gesamtansicht des Fragebogens kann man allerdings bei Fragebogen zusammenstellen eine Korrekturfahne anzeigen lassen.
Hinweis: Wenn das PDF nicht perfekt aussehen muss, gibt es eine Abkürzung: Fragebogen zusammenstellen → Drucker-Symbol (rechts oben) → Seite (im Browser) drucken → als Drucker einen PDF-Drucker auswählen. Oftmals ist es hilfreich, die Zoom-Stufe für das Drucken im Browser („Druckvorschau“ oder „Druckeinstellungen“) anzupassen. In Firefox muss man u.U. die Alt-Taste drücken, um in das entsprechende Menü zu gelangen.
Wichtig: Eine Herausforderung ist die Dokumentation eigentlich nur dann, wenn Sie auch im Druck gut aussehen soll. Für die PowerPoint-Präsentation reicht meist ein einfacher Screenshot.
Die Auflösung eines typischen Druckers ist deutlich höher als die Auflösung eines Computer-Bildschirms. Das heißt, dass viel feinere Strukturen erkennbar sind. Würde man den Bildschirm einfach 1:1 ausdrucken, so sieht das Ergebnis kantig und/oder verschwommen aus. Sehen Sie sich dieses A einmal genau an und vergleichen Sie es mit einem gedruckten „A“ in einer Zeitung oder einem Brief. Das folgende Bild zeigt den Buchstaben in 10-facher Vergrößerung.
Ein Fragebogen, der am Bildschirm ganz ordentlich aussieht, sieht als Ausdruck eines Bildschirmabdrucks (Screenshot) ebenso unansehnlich aus (s. Bild unten).
Wenn Sie die Fragebogen-Seite hingegen im Browser ausdrucken (Datei → Drucken), so erhalten Sie gestochen scharfe Kanten und Buchstaben. Das liegt daran, dass der Browser nicht den Bildschirminhalt an den Drucker sendet, sondern den ursprünglichen Text. Der Drucker erzeugt daraus (rastert) ein Bild mit hoher Auflösung, das er dann druckt. Die geringe Bildschirm-Auflösung sieht man dann nur noch, wenn die Internetseite Bilder enthält – bei diesen fehlen die feinen Strukturen für einen adäquaten Ausdruck.
Nun könnte man natürlich jede Seite im Fragebogen ausdrucken und anschließend einscannen. Eleganter ist es aber, wenn man die Internet-Seite nur virtuell als PDF-Datei ausdruckt (hier wird nämlich auch der ursprüngliche Text gespeichert) und diese PDF-Datei anschließend in eine Grafik konvertiert.
Wie oben bereits angemerkt: Der Mehraufwand lohnt nur, wenn der Fragebogen in einem Dokument erscheint, das Druckqualität haben soll. Für die Ansicht am Bildschirm reicht ein Screenshot.
Folgende Übersicht stellt einige Alternativen zum Erstellen der Dokumentation kompakt gegenüber:
Möglichkeit | Vorteile | Nachteile | Empfehlung |
---|---|---|---|
Fragebogen direkt im Browser drucken | Einfachste Lösung | Keine Verwendung in einem anderen Dokument, keine Seitenzahlen etc. | Bei Zeitdruck, zum Korrekturlesen |
Screenshot mit Windows | Keine zusätzliche Software | Schlechte Qualität im Druck, Nachbearbeitung mit Grafikprogramm, Mehraufwand bei scrollenden Fragebogenseiten | Nicht verwenden |
Screenshot mit Firefox-PlugIn | Sehr komfortabel | Schlechte Qualität im Druck, Installation eines PlugIn, Beschränkung auf Firefox | Zur Ansicht auf dem Bildschirm |
PDF erstellen und konvertieren | Optimale Qualität | Installation von Software, Nachbearbeitung im Grafikprogramm | Für hochwertige Druckergebnisse |
Das Ausdrucken einer Fragebogen-Seite im Browser ist denkbar einfach: Datei → Drucken.
Je nach Verwendungszweck können folgende Einstellungen (exemplarisch für den Browser Firefox im Menü Datei → Seite einrichten) noch hilfreich sein:
Die meisten Betriebssysteme bieten die Möglichkeit, recht einfach einen Bildschirmabdruck (Screenshot) anzufertigen. Unter Windows drückt man dafür die Taste Druck (manchmal auch mit Print, PrtSc oder S-Abf beschriftet) auf der Tastatur. Das kopiert den aktuellen Bildschirm als Bild in die Zwischenablage.
Falls die Seite des Fragebogens zu lang ist, muss man mehrere Screenshots aneinander kleben:
Es gibt eine Reihe Programme, die für einen Bildschirmabdruck gleich automatisch Scrollen können. Falls man den Browser Firefox zur Hand hat, biete sich dafür das Plugin FireShot oder Screenshot Pimp an.
Beide Plugins können die gesamte Website als PNG-Grafik abspeichern. So muss man scrollende Seiten nicht zusammensetzen – und den Browser muss man im Bild auch nicht mehr entfernen.
Bei dieser Lösung wird die Fragebogen-Seite zunächst in ein PDF „gedruckt“. Dort sind Buchstaben nicht als Pixelhäufchen gespeichert, sondern als richtige Buchstaben.
Hier wird kurz beschrieben, wie Sie mit kostenloser Software einen PDF-Drucker auf Ihrem (Windows-)System einreichten. Dafür benötigen Sie zwei Programme:
Beide Programme können Sie auf der FreePDF-Homepage herunterladen. Installieren Sie zunächst GhostScript und anschließend FreePDF. Eventuell müssen Sie Ihren Computer anschließend neu starten. Wenn alles geklappt hat, dann haben Sie nun einen Drucker mit dem Namen „FreePDF“. Alles, was Sie auf diesem Drucker „drucken“ wird als PDF-Datei gespeichert.
Max OS X (und neuer) bringt automatisch einen PDF-Drucker mit: Im Drucken-Dialog (wo man oben den Drucker auswählt) gibt es links unten einen Knopf „PDF“.
Alternativ gibt es auch für Mac OS einige Programme, die als PDF-Drucker fungieren, etwa CUPS-PDF.
Da jede Seite des Fragebogens eine eigenen HTML-Seite darstellt, gibt es nun etwas Fleißarbeit: Sie müssen jede Seite als PDF „ausdrucken“. Nach Auswahl des PDF-Druckers (hier im Beispiel „FreePDF“) wählen Sie ein Profil, das Bilder nur wenig komprimiert („High Quality“) und speichern das Ergebnis als PDF-Datei (Ablegen, Dateiname angeben, Speichern).
Vorsicht: Der Internet-Explorer ist für den „Ausdruck“ denkbar ungeeignet! Selbiger will nämlich Tinte sparen und lässt deshalb standardmäßig Hintergrund-Bilder und -Farben weg. Damit wird der Fragebogen natürlich nicht so dargestellt wie er tatsächlich aussieht.
Hinweis: Bei einigen Browser-Versionen sieht die Druckansicht u.U. deutlich anders aus als die Bildschirmansicht. Damit Auswahlfelder die gleiche Größe haben wie auf dem Bildschirm, muss man u.U. die Zoom-Stufe im Browser vor dem Ausdruck anpassen.
Browser, die sich bewährt haben sind Firefox und Opera. Im Firefox stellen Sie unter Datei → Seite einrichten ein, dass Hintergrundbilder gedruckt werden sollen. Außerdem können Sie eine Skalierung einstellen. Die Option Auf Seitengröße verkleinern ist im Allgemeinen in Ordnung – allerdings werden besonders lange Fragebogen-Seiten dann auf mehrere Seiten verteilt. In diesem Fall ist eine kleinere Skalierung (z.B. 80% oder 50%) hilfreich.
Das Ergebnis sollten Sie mit dem Acrobat Reader kontrollieren, indem Sie die PDF-Datei öffnen. Wenn alles geklappt hat, dann haben Sie nun für jede Seite im Fragebogen eine PDF-Datei.
Es gibt einige Internetdienste, die Websites in ein PDF umwandeln. Damit spart man sich die Installation eines (generell nützlichen) PDF-Konverters. So einen Webdienst bieten z.B. Baltsoft Web2PDF, Opentracker PDFmyURL oder (mit viel Werbung) HTM2PDF.
Hinweis: Falls der Fragebogen über eine normalgroße Seite hinaus ragt, kann man die Seite allerdings nicht einfach kleiner skalieren, wie es bei der Lösung via Browser und PDF-Drucker möglich ist.
Damit der Konvertierer die richtige Seite aus dem Fragebogen verwendet, muss man den Fragebogen selbst im Browser öffnen und nach jedem Klick auf Weiter die Adresse aus der Browser-Adresszeile konvertieren lassen. Javascript-gestützte Fragen, wie die Auswahl-Abfolge, können bei dieser Alternative u.U. nicht vollständig konvertiert werden.
Der 7-PDF Website Converter kann in der kostenlosen Basisversion Websites sehr originalgetreu in PDFs umwandeln. Hier lässt sich auch die Seitengröße frei festlegen, damit größere Fragebogenseite auf einer PDF-Seite landen.
Auch hier gilt: Damit der Konvertierer die richtige Seite aus dem Fragebogen verwendet, muss man den Fragebogen parallel im Browser öffnen und nach jedem Klick auf Weiter die Adresse aus der Browser-Adresszeile konvertieren lassen. Auch hier können einige JavaScript-gestützte Fragen wie die Auswahl-Abfolge nicht vollständig in das PDF aufgenommen werden.
Nun ist es sinnvoll, das PDF in eine Pixelgrafik umzuwandeln – diese ist einerseits leichter zu retuschieren (sofern nötig) und andererseits einfacher in ein Dokument einzubinden.
Eine Auflösung von 600 dpi ist ein guter Richtwert. Muss man eine Breite bzw. Höhe in Pixel angeben, so ist eine Breite von 5000 Pixel für eine A4-Seite ein geeigneter Wert (210 mm = 8,3 Zoll × 600 dpi = ca. 5000 Pixel).
Möglichkeit 1: Falls Sie ein Grafikprogramm besitzen, das PDF-Dateien öffnen kann, ist das eine feine Lösung. Eine kleine Warnung: GIMP kann zwar in Verbindung mit GhostScript PDF-Dateien öffnen, allerdings muss man dafür manuell Umgebungsvariablen in Windows setzen - das ist nicht ganz trivial.
Möglichkeit 2: Falls Sie eine Vollversion von Adobe Acrobat besitzen, können Sie das geöffnete PDF direkt als Grafik (z.B. im PNG-Format) speichern mit Speichern unter.
Möglichkeit 3: Sie verwenden das Programm GSview, das kostenlos erhältlich ist. Mit diesem Programm öffnen Sie die PDF-Datei und wählen aus dem Menü File → Convert, dort als Device „png16m“ (das „m“ ist wichtig), Resolution „600“ und OK. Anschließend müssen Sie angeben, wo die Datei gespeichert werden soll – geben Sie hier einen Dateinamen mit der Endung „.png“ (z.B. „Seite 1.png“) an!
Nun haben Sie eine (oder bei längeren Fragebogen-Seiten) mehrere Grafik-Dateien, die den Fragebogen in einer ordentlichen Auflösung darstellen. Das Beispiel von oben sieht nach dieser Umwandlung so aus:
Lohn der PDF-Arbeit: Ein hoch aufgelöstes Ergebnis (600 dpi, links oben). Klein (rechts unten): Derselbe Ausschnitt als Bildschirmabdruck
Das entstehende Bild schneiden Sie in der Bildbearbeitung (z.B. [http://www.gimp.org/|GIMP]) so zu, dass nur noch der Fragebogen gezeigt wird. Dadurch, dass im Hochkant-Format exportiert wurde, müssen Sie nur selten mehrere Teile zusammenfügen. Wesentlich öfter werden Sie eine lange Fragebogen-Seite auch im Anhang auf mehrere Druck-Seiten verteilen.
Leider treten bei der Umwandlung immer wieder kleinere Fehler auf. So erscheint in den Eingabefelder von Auswahlen (siehe Abbildung) manchmal ein kleiner Punkt. Bei manch kompliziertem Layout erscheinen auch weiße Streifen im Layout.
Solche Fehler können leider nur in Handarbeit im Grafik-Programm verbessert werden. Weder ein anderes Programm zum Erstellen von PDF-Dateien noch ein anderes Programm zum Erstellen der Grafiken konnte hier bislang Abhilfe schaffen. Im Allgemeinen halten sich die notwendigen Nachbearbeitungen aber in Grenzen.
Ein Problem, das bei diesem Vorgehen leider stets auftritt, ist die Behandlung von Transparenzen. Wird als Browser z.B. Opera 8 statt Firefox verwendet, entstehen um Auswahl-Felder herum weiße Rechtecke. Schlimmer ist das Problem aber bei transparenten Grafiken (z.B. das SoSci Survey Logo), die nach der Umwandlung einen weißen Hintergrund bekommen.
Auch grafische Skalen-Verankerungen („Balken“) bekommen mitunter einen unschönen weißen Rahmen.
Auch dieses Problem muss in der Nachbearbeitung gelöst werden. Im einfachsten Fall muss man nur die Hintergrundfarbe per Pipette aufnehmen und per Füllen in den betroffenen Bereich füllen.
Falls Grafiken (z.B. Logos) im Fragebogen auftauchen, dann liegt mit der Datei zunächst nur eine schlecht aufgelöste Version dieser Grafik vor. Oft muss man es dabei belassen.
Manchmal ist allerdings eine höherwertig aufgelöste Version vorhanden (z.B. die Original-Datei des Logos vor dem Reduzieren der Auflösung für das Internet). In diesem Fall kann man das höher aufgelöste Bild in die Abbildung des Fragebogens einfügen und entsprechend skalieren.
Dasselbe gilt beispielsweise auch für die grafische Verankerung von Skalen. Falls hier eine höhere Qualität dargestellt werden soll, muss der Balken zunächst hochauflösend vorliegen. Dazu kann man die Bildadresse eines Balkens bei SoSci Survey einfach mit höheren Breiten- und Höhen-Angaben aufrufen.
Ob es sich bei diesen Korrekturen noch um eine Optimierung oder bereits eine Verfälschung des Original-Fragebogens handelt, muss im Einzelfall geklärt werden.
Eine Dropdown-Auswahl erscheint sowohl im Screenshot als auch in der PDF-Variante stets unvollständig – also ohne ihre Optionen. Natürlich wäre es sinnvoll, in der Darstellung des Fragebogens auch die möglichen Auswahloptionen wiederzugeben. Dazu kann man den Fragebogen im Browser öffnen, die Dropdown-Auswahl durch anklicken öffnen und einen Screenshot erstellen.
Anschließend in der Grafikverarbeitung einfach die Optionen der Auswahl ausschneiden und an geeigneter Stelle in der Dokumentation einfügen (z.B. neben der Fragebogen-Darstellung). Der Screenshot besitzt natürlich nur eine beschränkte Auflösung – wer hier perfekte Leistung abliefern möchten, kann die Website zum Screenshot in Opera oder Firefox per Zoom-Funktion größer darstellen.
Falls es in einem Fragebogen verschiedene Wege gibt, lässt sich das in einer statischen Darstellung freilich nur schwer abbilden. Eine mögliche Lösung ist es, die optionalen Seiten oder Fragen nach dem oben dargestellten Vorgehen in Grafiken zu verwandeln und diese zusammen mit einer Text-Erklärung in die Dokumentation aufzunehmen, z.B. „Die folgende Frage wird nur angezeigt, wenn der Befragte in Frage Nr. 7 mit ja geantwortet hat“
Mitunter kann man fertige Abbildungen des Fragebogens auch entsprechend in mehrere Teile zerlegen. Sofern dynamische Inhalte im Fragebogen auftauchen (z.B. Markennamen durch einen Zufallsgenerator eingeblendet werden), muss dies natürlich ebenso im Text vermerkt werden wie eine randomisierte Item-Reihenfolge.